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Sonja Rollmann, Direktionsassistentin Regionalmarkt Eifel Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat Seit 2007 bei der VR Bank RheinAhrEifel eG

1.       Liebe Sonja, du bist Direktionsassistentin im Regionalmarkt Eifel. Was sind hier deine Aufgaben?

Ich übernehme viele allgemeine Aufgaben, die unseren Direktor entlasten. Dazu gehören u. a. die Übernahme der Korrespondenz, sowohl intern als auch extern, Terminplanungen sowie organisatorische Arbeiten innerhalb des Regionalmarkts. Auch die Bearbeitung von Spenden- und Sponsoringanfragen inklusive Korrespondenz sowie die Planung und Durchführung von Mitarbeiter- und Kundenveranstaltungen innerhalb des Regionalmarktes gehören zu meinen Verantwortlichkeiten. Damit repräsentiere ich unsere Bank in der Öffentlichkeit und gebe in diesem Bereich unserem Regionalmarkt Eifel ein Gesicht. Als vertrauensvolle Ansprechpartnerin stehe ich allen Kolleginnen und Kollegen in der Eifel zur Verfügung und mache mich immer wieder dafür stark, dass wir weiterhin ein angenehmes, faires und familienähnliches Miteinander haben.

2.       Außerdem bist du Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat. Wie gestaltet sich hier deine Arbeit?

Für jeden greifbar ist wohl in erster Linie die Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Aufsichtsratssitzungen. Dort tragen wir mit dem gesamten Gremium die Verantwortung für die Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes. Beispielsweise erörtern wir dort die Geschäfts- und Risikostrategie und überwachen deren Umsetzung. Das Verstehen und Begreifen des Risikoberichts waren für mich zu Beginn meiner Tätigkeit im Aufsichtsrat die größte Herausforderung, da ich keine gelernte Bankkauffrau bin und mich hier erstmal ordentlich reinfuchsen musste. Daher nimmt auch heute, nach fast fünf Jahren Tätigkeit, die Vor- und Nachbereitung einer Sitzung die meiste Zeit in Anspruch. Das mache ich dann gerne abends auf dem Sofa oder auf dem Balkon. Wir treffen uns ca. 10x im Jahr, in Fusionsjahren auch öfter und eine gute Vorbereitung ist alles.

Um die unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder und Mitgliederinnen optimal einsetzen zu können, haben wir innerhalb des Aufsichtsrates Ausschüsse gebildet, die sich mit verschiedenen Schwerpunktthemen befassen. Ich selbst bin Mitglied im Bauausschuss und finde diesen Bereich sowie den Investitionsausschuss überaus interessant. Beide Ausschüsse behandeln Themen, die mit dem eigentlichen Bankgeschäft nur wenig zu tun haben. Dadurch kann ich in der für uns als VR Bank RheinAhrEifel wichtigen Ertragssäule „Immobilien“ mein Know-how einbringen und gleichzeitig wertvolle Einblicke sowie neuen Input sammeln.

3.       Was macht dir bei diesen beiden Bereichen bzw. Aufgaben am meisten Spaß?

Als Direktionsassistentin bin ich immer wieder als Organisatorin gefragt und darin liegt auch eine meiner größten Stärken. Wenn meine Ideen und Planungen am Ende aufgehen, alle Fäden ordentlich zusammengefunden haben und wir erfolgreich waren, gibt mir das eine enorme Bestätigung.

Als Mitglied im Aufsichtsrat setze ich die Arbeitgeberbrille auf und finde es total spannend, das Pro und Contra bei wichtigen Entscheidungen abzuwägen und dabei immer das Große-Ganze zu betrachten. Nur so kann ich abschließend guten Gewissens einen zukunftsfähigen Entschluss fassen und mein Votum dafür abgeben.   

4.       Dein Job ist sehr vielseitig und hält deiner Führungskraft den Rücken frei, außerdem gilt es zahlreiche Themen parallel zu organisieren. Welche Eigenschaften und Fähigkeiten helfen dir den Überblick zu behalten?

Ganz klar meine organisatorischen Fähigkeiten sowie meine Struktur, also wie kann ich die vorhandene Zeit effizient nutzen, Ressourcen verwalten und Aufgaben planen bzw. delegieren. Was die Struktur angeht, so habe ich mir in den letzten 10 Jahren ein sehr gut funktionierendes System aufgebaut, welches ich immer wieder optimiert und auch teilweise an andere Assistentinnen weitergegeben habe. 

5.       Was denkst du brauchen Frauen, um besser in Führungspositionen zu kommen? Braucht es eine Frauenquote?

In erster Linie braucht es gute und sichere Rahmenbedingungen in der Gesellschaft sowie in Bildungs- und Familienpolitik und natürlich Stellenmodelle, die es Frauen ermöglicht, auch mit der Geburt eines Kindes in einer Führungsposition zu bleiben bzw. zurückzukehren. Nur so kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in diesem Bereich gelingen. Ich bin der festen Überzeugung, dass mehr Frauen bereits in jungen Jahren den Weg in eine Führungsposition einschlagen, wenn sie erkennen, dass sie nach der Geburt eines Kindes wieder mit attraktiven Stellenmodellen dort weiter machen können. Hier sind die Unternehmen gefragt, um dafür gute Lösungen zu bieten. Leider erfahre ich immer wieder, dass man ab einem gewissen Alter und einer privaten Lebensentscheidung wie beispielsweise einer Ehe, einen Stempel verpasst bekommt, der festlegt, dass man nun mit der Familienplanung beginnt und dadurch, zumindest teilweise, für eine bestimmte Stelle eher nicht in Frage kommt. (Junge) Frauen dürfen nicht von männlich geprägten Strukturen und Hierarchien ausgebremst werden, um weiterzukommen.

Die Einführung der Frauenquote war und ist einerseits sicherlich wichtig, um in einer Männer-dominierenden-Struktur als Frau eine Chance auf eine Führungsposition, auch in einem Dax-Konzern oder auf eine Gremiumsaufgabe zu haben und sich dort durchzusetzen. Ich bin jedoch keine Freundin einer Quote. Zum einen sollte sich immer die Person durchzusetzen, die besonders gut geeignet ist und zum anderen möchte doch keine Frau eine Aufgabe oder Position ausüben, nur weil es eine Quote vorgeschrieben hat.  

6.       Du bist selbst seit 17 Jahren bei der VR Bank. Was schätzt du dabei an deinem Arbeitgeber?

Ich hatte in meiner Zeit bei der VR-Bank bisher immer das Glück, in Teams mit sehr guten Führungskräften arbeiten zu dürfen. Diese haben mich allesamt gefordert und vor allen Dingen gefördert. Meine Meinung, Bedenken und Einwände kann ich jederzeit offen, ehrlich und konstruktiv einbringen. Zudem schätze ich sehr, dass ich immer Unterstützung und Rücksichtnahme erfahren habe, wenn ich private Herausforderungen zu bewältigen hatte. 

Das Interview führte Katrin Schildhorn, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der VR Bank RheinAhrEifel eG.