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Janina Ihl, Bankkauffrau und Bankfachwirtin Frankfurt School of Finance & Management Privatkundenberaterin bei der VR Bank RheinAhrEifel

1.       Liebe Janina, in 2023 hast du erfolgreich deinen Abschluss als Bankfachwirtin absolviert. Warum hast du dich damals für das berufsbegleitende Studium entschieden?

Die Ausbildung war für mich eine gute Basis als Berufseinstieg, viele Themen werden angesprochen und angerissen. Für mich persönlich, auch mit Fokus auf die anspruchsvolle Kundenberatung, habe ich mir mehr Vertiefung gewünscht und mich daher 2021 für ein Studium entschieden.

Die Frankfurt School of Finance & Management ist eine internationale Universität, das Studium wurde eng begleitet und es hat einen regen Austausch gegeben, ich würde dies jederzeit wieder tun. Meist fanden die Seminare samstags in Präsenz in Koblenz und sonst Online statt, was mir sehr entgegenkam.

2.       Du bist alleinerziehende Mama, berufstätig in der Kundenberatung und nun noch ein Studium so nebenbei. Welche Herausforderungen gab es für dich in den letzten Jahren?

Tatsächlich gab es darüber hinaus noch die Herausforderung oftmals am Wochenende zu arbeiten. Hier die Zeit für sich selbst zu finden ist dabei recht schwierig. Ich wollte es anfangs allen Menschen um mich herum recht machen und habe dann auch schmerzlich gemerkt, das funktioniert so auf Dauer nicht.

Meine Freitagabende habe ich genutzt, um schöne Dinge zu machen, es ist unglaublich wichtig, hier einen Gang runterzuschalten.

3.       Was hilft dir alles unter einen Hut zu bringen? Was sind deine "Superkräfte", die dir im Alltag helfen?

Mein Umfeld hat mir sehr geholfen, mein Partner hat mir viel abgenommen und meine Tochter z.B. von der Schule abgeholt, wenn es zeitlich passte. Wenn manchmal richtig viel los war, ist er eingesprungen, das war wirklich eine große Hilfe.

Wenn die Tage rappelvoll sind, ist es einerseits wichtig, gut organisiert zu sein, aber immer wieder auf Unvorhergesehenes zu reagieren. To-do Listen und Terminplaner sind aber unerlässlich, um den Überblick zu behalten 😊

Dabei war es immer schön Verständnis zu erhalten, denn Freundinnen, die keine Kinder haben oder Kollegen, die nicht nebenbei studieren, helfen aus, wenn ich einen Termin verschieben muss oder vergesse zu antworten. Dabei finde ich es auch wichtig aufeinander zu achten. Wenn man merkt, dem anderen geht es gerade nicht sehr gut, auch gerne mal nachfragen, ob man helfen kann.

4.       Mit Blick in die Glaskugel, wo siehst du dich selbst in 5 oder 10 Jahren? Was hast du für berufliche Wünsche?

Mein Wunsch ist die Entwicklung Richtung Führungskraft und Mitarbeitende dann bei Ihrem Weg zu unterstützen. Daher studiere ich aktuell noch weiter den Betriebswirt und werde anschließend ein Management-Studium absolvieren. All dies möchte ich gerne bis zum 30. Lebensjahr abschließen.

Ein großer Wunsch ist außerdem, einen schönen Urlaub mit meiner Tochter zu machen, wir sind beide Sommermenschen und wollen Urlaub am Meer machen. Das kam die letzten Jahre viel zu kurz.

5.       Was sind deine Wünsche für Frauen im Business, die viel von sich verlangen oder sehr gefordert sind? Wie können Arbeitgeber im Allgemeinen oder das Umfeld helfen?

Grundsätzlich ist es wichtig Frauen bzw. Mütter mehr in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen: Oft gibt es keine flexiblen Kita-Zeiten, Schulbetreuungszeiten sind auch eher eingeschränkt und dadurch wird es im Job oft herausfordernd, ganz besonders für Alleinerziehende. Home-Office hilft dabei natürlich sehr, was hier bei der VR Bank glücklicherweise schon angeboten wird. Den Tag außerdem flexibel zu gestalten, hilft ebenso: Gleitzeit anbieten oder die Arbeit vorwiegend morgens/abends zu tätigen.

Natürlich wären auch, je nach Unternehmensgröße, Betriebskindergärten oder der Einsatz von Tagesmüttern/-vätern wünschenswert, das ist aber selbstverständlich nicht immer möglich.

Ein offener Umgang mit Fehlerkultur ist ebenfalls wichtig. Besonders Mütter haben viele Dinge gleichzeitig zu organisieren und meistern tausend Dinge parallel. Hier sind Empathie und ein offener Umgang miteinander unerlässlich.

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Herzlichen Dank für den Einblick in die sehr persönlichen Herausforderungen, liebe Janina!

Das Interview führte Katrin Schildhorn, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der VR Bank RheinAhrEifel.