Ahrweiler – 09.08.2019. Die Volksbank RheinAhrEifel stellt in ihrer Ahrweiler Geschäftsstelle Buchschätze und erstmals auch drei Monstranzen der Kirchengemeinde St. Laurentius Ahrweiler aus. Zu sehen sind zwölf handgeschriebene liturgische Bücher aus dem 14.-18. Jahrhundert und 16 frühe liturgische Druckwerke aus dem 16.-20. Jahrhundert. Anlässlich der 750-Jahr-Feier der Grundsteinlegung von St. Laurentius wurde die Buchausstellung um weitere Ausstellungsstücke ergänzt. Dazu gehören eine gotische Monstranz aus dem Jahr 1400, eine Scheiben-Monstranz von 1922, die Alltags-Monstranz der Kirche sowie weitere kirchliche Gegenstände. Zu sehen sind sämtliche Ausstellungsstücke im Rahmen des diesjährigen Pfarrfestes, das bis zum 11. August 2019 dauert. Im Anschluss kann die Ausstellung bis zum 30. August 2019 zu den üblichen Schalteröffnungszeiten der Geschäftsstelle besichtigt werden. Dann zeigt die Bank ausschließlich die Buchschätze. „Wir freuen uns sehr, diese besonderen Kirchenschätze in unserer Geschäftsstelle der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“, betonte Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel im Rahmen der Ausstellungseröffnung. „Denn sie sind Zeugen einer jahrhundertelangen bewegten Geschichte, die die Menschen in der Pfarrei St. Laurentius geprägt hat.“
Aufwändige Restaurierung der Schriften
Die mittelalterlichen Handschriften sind auf Pergament geschrieben und in Leder gefasst. Sie waren seit der Französischen Revolution, endgültig seit 1803, auf dem Dachboden sowie in einen Abstellraum untergebracht und in einem schlechten Zustand. Entstaubt und gereinigt wurden sie ehrenamtlich von Robert Bous, Peter Groß sowie Peter Müller. Im Anschluss kümmerte sich eine Ordensschwester im Elsass um die Restaurierung. 2003 wurden die Bücher erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Joseph Stick, Archivar der St. Laurentius Kirchengemeinde, hat seitdem weitere Bücher im Benediktinerinnenkloster in Rüdesheim durch die Restauratorin, Äbtissin Sr. Dorothea, restaurieren lassen. Die Handschriften sind nicht in Ahrweiler entstanden, sondern in größeren Abteien. Was sie besonders wertvoll bzw. zu Unikaten macht, ist ihre verhältnismäßig ausgeprägte Eigenständigkeit in einzelnen Teilen. Der dazugehörige Ausstellungskatalog ist zum Preis von vier Euro erhältlich.
Präsentation von drei Monstranzen
Die Volksbank zeigt im Rahmen der Ausstellung erstmals drei Monstranzen aus dem Besitz der Kirchengemeinde. Das wertvollste Stück ist eine gotische Monstranz aus dem Jahr 1400. Sie wurde von einem unbekannten Künstler aus dem Kölner Kunstkreis gefertigt. Es handelt sich um eine 61 Zentimeter hohe Turm-Monstranz aus Silber vergoldet. Sie ist eine der ältesten Monstranzen in Deutschland. Die Kirchengemeinde St. Laurentius nutzt sie im Rahmen der jährlichen Fronleichnamsprozession.
Die zweite Monstranz, eine Scheiben-Monstranz, stammt aus dem Jahr 1922. Sie entstand in der Goldschmiedewerkstatt Witte in Aachen. Von der Rückseite aus betrachtet sieht sie aus wie eine Sonne – Christus, die Sonne der Gerechtigkeit. Die Vorderseite zeigt einen Weinstock. Die Scheiben-Monstranz ist verziert mit 361 Edelsteinen und 54 Brillanten und Diamanten.
Als dritte Monstranz zeigt die Volksbank ein Stück aus dem Jahr 2010, das für den alltäglichen Gebrauch bestimmt ist.
Weitere Ausstellungsstücke sind unter anderem ein Weihrauchfass aus dem 18. Jahrhundert, ein Ciborium von 1655 sowie ein Weihrauchschiffchen (ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert).