Gedenktafel zu Ehren von Friedrich Wilhelm Raiffeisen am Alten Rathaus in Mayen enthüllt

Würdigung zum 200. Geburtstag des Sozialreformers

Freuen sich über die neue Raiffeisen-Gedenktafel am Alten Rathaus in Mayen: Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel, Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz sowie Vorstandsmitglied Markus Müller (v.l.n.r.).

Mayen – 22.08.2018. Zu Ehren des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat die Volksbank RheinAhrEifel eG eine Gedenktafel für das Alte Rathaus in Mayen gestiftet. In einer Feierstunde wurde die Tafel von Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Alexander Saftig, Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz, Beigeordneter der Stadt Mayen Rolf Schumacher und Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel eG, enthüllt.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist einer der Gründerväter der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland und einer der bedeutendsten Sozialreformer des Landes. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst im Jahre 1843 wurde er in die preußische Kommunalverwaltung nach Mayen versetzt und arbeitete dort als Kreissekretär und Kommunalbeamter.
„Wir als seine geistigen Nachfahren fühlen uns heute noch dem Erbe von Friedrich Wilhelm Raiffeisen verpflichtet“, betonte Elmar Schmitz bei der Begrüßung im Alten Rathaus in Mayen. „Wir sind stolz darauf, dass Raiffeisen sehr konkrete Bezüge zu unserer Region gehabt hat und in unserem Geschäftsgebiet lebte und wirkte.“

Landrat Dr. Alexander Saftig betonte in seinem Grußwort: „Wir sind stolz über Raiffeisens Wirken bei uns im Kreis. Viele seiner damaligen Projekte, wie die Weiterentwicklung des ländlichen Raums, sind immer noch brandaktuell. Auch in der heutigen Zeit brauchen wir Menschen wie Raiffeisen in unserem Kreis, die nicht nur an sich, sondern vor allem an ihre Mitmenschen denken.“

Auch der Beigeordnete der Stadt Mayen, Rolf Schumacher, freut sich über die bronzene Gedenktafel und unterstrich in seinem Grußwort den Bezug von Raiffeisen zur Stadt: „Zwei Jahre lang war Friedrich Wilhelm Raiffeisen als Kreissekretär in Mayen tätig. Es gibt also keinen besseren Grund diesem wegweisenden Reformer an dieser Stelle zu gedenken.“

In ihrer Festrede unterstrich Staatssekretärin Daniela Schmitt, dass die Genossenschaftsidee trotz ihrer langen Tradition nicht nur etwas für „Liebhaber“ und „Traditionalisten“ sei, sondern ein Geschäftsmodell mit Zukunft: „Der Genossenschaftsgedanke hat Zukunft. Deshalb bringt das Wirtschaftsministerium die besondere Form des Unternehmertums bereits Jugendlichen näher. Im Projekt Schülergenossenschaften, für das das Ministerium die Schirmherrschaft übernommen hat, arbeiten Schülerinnen und Schüler gemeinsam an einer konkreten Genossenschaftsidee und lernen so wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge kennen. Die Schülergenossenschaften fördern bei den Jugendlichen nicht nur Kreativität, Eigeninitiative und Teamgeist, sondern auch unternehmerisches Denken und Handeln. Sie sammeln Erfahrungen, die auch für ihr späteres Berufsleben hilfreich sein werden. Wir brauchen innovative Köpfe –  eine Schülergenossenschaft bietet eine sehr gute Gelegenheit, sich frühzeitig im Unternehmertum auszuprobieren.“

Die Raiffeisen-Gedenktafel wurde bewusst an der Längsseite des Alten Rathauses angebracht. Der zurück genommene Platz der Bronze-Tafel, die sich mit ihrer Optik an die klassische Gestaltung des historischen Gebäudes anpasst, ist bewusst gewählt, um dem Zeit seines Lebens bescheidenen Reformer Raiffeisen zusätzlich ein Denkmal zu setzen. Elmar Schmitz erklärte: „Es braucht keine lauten Ideen, die möglichst aufsehenerregend sind und auf kurzfristigen Effekt setzen. Es braucht vielmehr die Kraft einer Idee, mit der viele das schaffen, was einer allein nicht zu schaffen vermag.“